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Gaspreis: So entwickelt er sich 2022

In den letzten Jahren ist Gas an den Börsen kontinuierlich gestiegen. Innerhalb von nur zwei Jahren kam es zu einem Preisanstieg von stattlichen 40 Prozent. Auch in 2022 ist mit einer Fortsetzung dieses Trends zu rechnen. Doch wie wird sich der Gaspreis aller Voraussicht nach entwickeln und womit sollte gerechnet werden?

Die Gründe für gestiegene Gaspreise in Deutschland

Kunden müssen mit deutlichen Erhöhungen der Gaspreise in 2022 rechnen, insbesondere bei Neuverträgen. Dies hat mehrere Gründe, die in diesem Blogbeitrag genannt werden.
Zum einen steigt die internationale Nachfrage für Gas. Zum anderen nehmen die Gasspeicherstände in Deutschland ab. Gleichzeitig sind die Liefermengen aus konkurrierenden Exportländern wie den Niederlanden und Norwegen im Vergleich zu Russland gering. Hinzu kommt, dass eine Inbetriebnahme des wichtigen Pipeline-Projekts Nordstream 2 immer noch nicht absehbar ist, es fehlt ein finales grünes Licht aus Berlin. Zusätzlich belastend wird sich die neu eingeführte CO2-Steuer für Anbieter auch am Endverbraucher-Preis auswirken.

Gaspreisentwicklung

So entwickelte sich der Preisanstieg im Gas über die letzten Jahre

Als die neue Fördermethode Fracking populär wurde, sanken die Gaspreise durch ein Überangebot und steigende Konkurrenz am internationalen Gasmarkt eine gewisse Zeit lang. Seit 2019 steigen die Preise jedoch wieder gewaltig. Laut dem Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft lag in 2021 der deutsche Durchschnittspreis für eine Kilowattstunde Gas bei 7,06 Cent. Das ist ein Anstieg von rund 18 Prozent im Vergleich zu 2020. Je nach Region variieren die Gaspreise allerdings nochmal in Deutschland.

So setzt sich der Gaspreis zusammen – die wichtigsten Kostenbestandteile

Den Gaspreis bestimmen im wesentlichen drei Kostenfaktoren. Wenn an diesen Stellschrauben gedreht wird, wirkt sich das entsprechend auf den Gaspreis am Verbrauchermarkt aus. Die drei Hauptbestandteile sind:
– Beschaffungs- und Vertriebskosten, Großhandelspreis
– Steuern und Abgaben, unter anderem CO2-Zertifikate
– Gebühren für Netznutzung, Netzentgelte

Preisentwicklung für Gas in 2022 – womit muss gerechnet werden

Die Tagesschau äußerte sich Ende 2021 vorausblickend zur Gaspreisentwicklung und schrieb dazu auf ihrer Internetseite: „Die Preise für Gas werden um über 20 Prozent steigen“.
Fest steht eine Erhöhung der Nutzungsentgelte beim Gas, was eine durchschnittliche Gaspreiserhöung von 3 Prozent zur Folge hat.
Auch eine Erhöhung der CO2-Abgabe auf Gas steigt in 2022 um 20%. Das entspricht einer Preiserhöhung um 5 Euro, von 25 auf 30 EUR pro Tonne. Für die privaten Haushalte steigt damit der Gaspreis durchschnittlich um rund 24 Euro jährlich.

Insgesamt sprechen also keine bekannten Gründe für eine Senkung der Gaspreise. Die bestehenden globalen Risiken, steigender Druck auf die Anbieter und Preismaßnahmen der Politik sprechen für einen weiteren Preisanstieg am Gasmarkt.

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