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Was du beim privaten Abwassersystem unbedingt beachten solltest

Wer ein Grundstück ohne Kanalanschluss nutzt oder autark wohnen möchte, muss sich über die Entsorgung von Schmutzwasser Gedanken machen. Ein funktionierendes Abwassersystem gehört zur Grundausstattung – nicht nur aus hygienischen Gründen, sondern auch, weil es gesetzlich geregelt ist. Dabei spielen zwei Dinge eine zentrale Rolle: die richtige Wahl des Tanks und die behördliche Zulassung. Mit einem passenden Abwassertank kannst du dein Grundstück langfristig sicher, geruchsfrei und gesetzeskonform betreiben. Entscheidend ist, dass du von Anfang an auf die richtigen Produkte und Anschlüsse setzt.

Worauf du bei der Auswahl achten musst

Nicht jeder Tank ist für jede Art von Schmutzwasser geeignet. Es gibt strenge gesetzliche Vorschriften, je nachdem, ob du häusliches Abwasser, fäkalhaltiges Wasser oder nur Grauwasser auffangen willst. In Deutschland musst du sicherstellen, dass dein Tank entweder über eine Eignungsbescheinigung oder eine DIBt-Zulassung verfügt – je nach Bundesland und örtlichem Wassergesetz.

Ein einfacher Behälter ohne Zulassung reicht also nicht aus. Wer hier spart, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern auch, dass er den Tank später zurückbauen muss.

Zwei zugelassene Varianten im Überblick:

TanktypBesonderheit
Mit EignungsbescheinigungFür bestimmte Anwendungen zugelassen (z. B. Regenwasser)
Mit DIBt-ZulassungBundesweit geprüft, für fäkalhaltiges Abwasser geeignet

Ein zertifizierter Anbieter für beide Varianten finden sie unter https://www.regenwasser-zisterne.de/abwassertanks/.

Planung und Volumenwahl – wie viel Liter brauchst du?

Je nach Nutzung und Personenanzahl schwankt der Wasseranfall erheblich. Für ein Wochenendhaus reicht meist ein kleinerer Tank, während ein dauerhaft bewohntes Haus deutlich mehr Volumen braucht. Auch die Leerungsintervalle durch den Entsorger spielen eine Rolle – je größer der Tank, desto seltener die Kosten fürs Abpumpen.

Kleines Holzhaus mit Booten an einem Seeufer, umgeben von Bäumen und Garten – typisch für Wochenendgrundstücke ohne Kanalanschluss

Orientierungswerte:

  • 1–2 Personen, Wochenendhaus: 1.500–3.000 Liter

  • 3–4 Personen, dauerhaft bewohnt: 5.000–7.000 Liter

  • Größerer Haushalt oder Gewerbe: 8.000–10.000 Liter

Achte bei der Planung unbedingt darauf, dass der Zugang für das Entsorgungsfahrzeug problemlos möglich ist – sonst entstehen bei jeder Leerung unnötige Zusatzkosten.

Was kostet ein gutes Abwassersystem – und wann lohnt es sich?

Die Investition in einen Abwassertank wirkt auf den ersten Blick hoch, zahlt sich jedoch langfristig aus. Je nach Größe, Zulassung und Zubehör liegt der Einstiegspreis bei etwa 1.000 Euro. Bei größeren Behältern oder bei besonders robusten Ausführungen mit DIBt-Zulassung können die Anschaffungskosten auch 5.000 Euro übersteigen. Dazu kommen die Ausgaben für Erdarbeiten, Einbau und eventuell notwendige Betonplatten zur Stabilisierung. Entscheidend ist, dass diese Einmalkosten für viele Jahre Betriebssicherheit sorgen. Wer direkt auf geprüfte Qualität setzt, vermeidet spätere Nachrüstungen oder sogar den Austausch des gesamten Systems.

Hinzu kommt: Ein funktionierendes Abwassersystem macht unabhängig vom öffentlichen Kanalnetz. Es spart laufende Gebühren, die bei vielen Gemeinden regelmäßig steigen. Vor allem bei Grundstücken ohne Anschlussmöglichkeit entfällt damit auch die kostspielige Erschließung. Gleichzeitig sorgt der Einbau eines zertifizierten Tanks dafür, dass alle rechtlichen Vorgaben erfüllt werden – was beim Verkauf oder bei der Nutzung des Grundstücks entscheidend sein kann. In einigen Regionen gibt es sogar Förderprogramme für den Einbau solcher Systeme. Wer sein Grundstück vermietet oder gewerblich nutzt, kann die Kosten oft steuerlich geltend machen. Damit wird der Abwassertank nicht nur zur technischen Lösung, sondern auch zu einer wirtschaftlich sinnvollen Investition.

Schwarzer Abwassertank aus Kunststoff mit Anschlüssen, eingebaut in vorbereiteter Erdgrube

Einbau & Zubehör: Was du brauchst

Ein Abwassertank wird in der Regel unterirdisch eingebaut. Dabei ist nicht nur die richtige Grubentiefe entscheidend, sondern auch die passende Anbindung an Haus und Entlüftung. Besonders wichtig ist das Zubehör, das den Betrieb sicher und geruchsfrei ermöglicht. Dazu gehören Kontrollschächte, Rückstauklappen und geeignete Lüftungsleitungen.

Essentielles Zubehör im Überblick:

  • Entlüftungssysteme zur Geruchsvermeidung

  • Domschächte und Abdeckungen zur Kontrolle und Reinigung

  • Füllstandsanzeigen für exakte Planung der Entsorgung

  • Pumpensysteme falls der natürliche Abfluss nicht reicht

Diese Komponenten lassen sich meist direkt beim Anbieter mitbestellen – je nach Tankmodell und Einbausituation.


Szenario: Zwei Grundstücke, zwei Lösungen

Fall 1: Ein Ehepaar kauft ein abgelegenes Wochenendhaus ohne Kanalanschluss. Sie entscheiden sich für einen Abwassertank mit Eignungsbescheinigung und 3.000 Litern. Der Tank wird in Eigenleistung eingebaut, die Entsorgung erfolgt alle drei Monate. Die Kosten bleiben im Rahmen.

Fall 2: Eine fünfköpfige Familie baut neu auf einem ländlichen Grundstück. Sie wählen einen DIBt-zugelassenen Abwassertank mit 8.000 Litern, um das gesamte Schmutzwasser gesetzeskonform aufzufangen. Zubehör wie Entlüftung und Füllstandsanzeige werden integriert. Die Entsorgung erfolgt nur alle sechs Wochen – die Anlage läuft wartungsarm und stabil.

Beide Varianten erfüllen ihren Zweck, doch nur wer korrekt plant, spart langfristig Geld und Ärger.


Investition mit Wirkung

Ein Abwassertank ist keine Spielerei, sondern ein zentrales Bauteil für jeden, der unabhängig vom Kanal leben oder bauen will. Mit den passenden Systemen, der richtigen Zulassung und dem nötigen Zubehör bist du rechtlich auf der sicheren Seite – und technisch gut aufgestellt. Je nach Standort und Nutzung kannst du sogar Förderungen beantragen oder steuerlich profitieren. Wichtig ist nur: plane durchdacht und investiere gleich in geprüfte Qualität.

Bildnachweis: spuno, Margareta, Studio Harmony/Adobe Stock